Unterhaltungselektronik - Allgemein

Streaming: die Videothek zu Hause

Ein lesenswerter Artikel aus dem Jahr 2015

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als man sich für den Filmabend zu Hause eine Videokassette oder DVD aus der Videothek holen musste? Heute geht das viel bequemer: Ihr Wunschfilm „strömt“ einfach via Internet auf Ihren Fernseher. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die ständig zunehmende Vielfalt der Streaming-Angebote und die technischen Voraussetzungen.

Unter „Streaming“ (auf Deutsch Strömen, Fließen) versteht man die Übertragung und Wiedergabe von Video- und Audiodaten über das Internet. Wie bei der klassischen Videothek sind die Daten beim Anbieter gespeichert und nach Bedarf abrufbar. Deshalb spricht man auch von „Video on Demand“, kurz VoD.

Was brauche ich zum Empfang?

Damit es ordentlich „strömt“ und nicht ruckelt, benötigen Sie eine ausreichend schnelle Internet-Verbindung: Etwa 2 Mbit/s genügen für Programme in Normalauflösung (SD), für HD-Qualität werden 6 Mbit/s und für die teilweise angebotene ultrahohe (UHD-) Qualität 25 Mbit/s empfohlen. Neben der Bandbreite ist auch die Stabilität der Verbindung wichtig, damit es nicht zu Aussetzern und Unterbrechungen kommt.

Erreicht man die für die gewünschte Qualitätsstufe erforderliche Bandbreite nicht, kann man das Video auch zuerst komplett herunterladen und anschließend offline ansehen. Dann ruckelt nichts und die Bildqualität ist perfekt, für spontan einberufene Filmabende dauert das Laden jedoch zu lange. Den Offline-Modus gibt es allerdings nicht bei allen Online-Videotheken – unter anderem fehlt er bei Netflix, einem der größten Anbieter. Außerdem ist für die Zwischenspeicherung ein ausreichend großes Speichermedium, z.B. eine externe Festplatte, erforderlich.

Damit Sie beim Video-Streamen nicht von Rucklern und Ladepausen unterbrochen werden, brauchen Sie eine schnelle und stabile Verbindung zum Internet.

Je nach Anbieter können Sie die Programme über verschiedene Geräte empfangen. Immer möglich ist der Empfang über einen Windows-PC bzw. Mac, ein Smartphone oder Tablet. Auch Spielkonsolen werden von den meisten Anbietern unterstützt. Will man sein Programm ganz klassisch auf dem Fernseher sehen, lassen sich die so empfangenen TV-Signale über ein HDMI-Kabel oder per WLAN an das TV-Gerät weiterleiten. Kabelverbindungen bieten im Vergleich zu WLAN-Empfang in der Regel eine höhere Stabilität.Besonders einfach ist der Empfang mit einem Smart TV mit integriertem Internetzugang. Einen weiteren Übertragungsweg stellen verschiedene Empfangsboxen bzw. HDMI-Sticks dar (z. B. Amazon Fire, Google Chromecast, AppleTV), die jedoch ebenfalls keinen universellen Zugang zu allen Anbietern gestatten. Bei der Auswahl des Geräts sollten Sie sich daher vergewissern, dass es die von Ihnen gewünschten VoD-Dienste unterstützt.Sie sehen schon: Wie so oft passt nicht alles für alles. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass alle technischen Voraussetzungen gegeben sind, fragen Sie am besten Ihren IQ-Fachhändler. Er steht Ihnen bei dieser nicht ganz unkomplexen Angelegenheit gern mit Rat und Tat zur Seite.

Wer sind die Anbieter und was kostet das?

Das Streaming-Angebot ist in Deutschland zwar noch nicht so üppig wie in den USA, wird jedoch immer umfangreicher. Mehr als zehn größere Anbieter werben derzeit um die Gunst des deutschen Zuschauers: Bekannt und beliebt sind hierzulande vor allem Amazon, Maxdome, Netflix, iTunes und Watchever. Hinzu kommen unzählige kleinere Anbieter.Bei den Tarifen gibt es je nach Anbieter verschiedene Modelle – vom Leihen eines einzelnen Films (Pay-per-View) bis zum Monats- oder Jahresabonnement. Streamt man häufiger, lohnen sich die Abos, allerdings sind aktuelle Filme oft nicht enthalten. Diese muss man dann per Einzelabruf extra bezahlen. Bei Netflix sind die Abo-Preise zudem danach gestaffelt, auf wie vielen Geräten und in welcher Qualität die Programme angeschaut werden sollen. Auch bei einigen Internet-Providern und TV-Kabelanbietern wie der Deutschen Telekom oder Unitymedia können Online-Videotheken hinzugebucht werden.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Video-on-Demand-Anbietern in Deutschland. Aber nicht jeder Dienstleister hat die gewünschten Filme und Serien im Angebot.

Egal ob Abo oder Pay-per-View, ein von Ihnen gebuchtes Programm steht Ihnen in einem gewissen Zeitraum – meist 48 Stunden – zur Verfügung. Anstatt es sofort anzuschauen, können Sie es also z.B. auf einer angeschlossenen Festplatte oder auf dem PC zwischenspeichern. Wenn Sie einen Film ohne zeitliche Begrenzung nutzen wollen, können Sie ihn auch kaufen. Sie können ihn dann bei jedem Anschauen neu aus der Online-Videothek abrufen oder aber herunterladen und lokal, z.B. auf Ihrem PC, speichern. Ob sich ein Kauf lohnt, ist eine Frage des Angebots: Eine besser ausgestattete Blu-ray-Disk bekommen Sie laut Stiftung Warentest oft schon zum selben Preis. Anders als die Online-Datei können Sie die Disk zudem weiterverleihen oder -verschenken.

Was gibt es zu sehen?

Neben Filmen sind in den Online-Videotheken auch Serien abrufbar. Am umfangreichsten ist das Angebot bei iTunes mit über 12.000 Titeln, dafür locken Amazon und Netflix mit exklusiven Eigenproduktionen wie „Game of Thrones“ oder „House of Cards“. Dennoch gibt es online, vor allem in den günstigen Abo-Tarifen, bei weitem noch nicht alles, was – zur Zeit noch – in einer gut sortierten Videothek vor Ort erhältlich ist. Zudem umfassen die meisten Online-Angebote vor allem Mainstream-Filme, wobei nicht einmal alle Blockbuster auf allen Plattformen erhältlich sind. Inzwischen gibt es allerdings auch Spezialanbieter für Freunde des Autorenfilms (z. B. Realeyz).Für Eltern minderjähriger Kinder ist unter Umständen relevant, dass nicht alles, was Papa und Mama gefällt, auch vom Junior betrachtet werden kann. Entsprechende Einstellungen zum Kinder- und Jugendschutz lassen sich in den Kontoeinstellungen beim jeweiligen Anbieter vornehmen.Eine ausführliche Übersicht über Programmauswahl, Tarife und technische Anforderungen der wichtigsten Online-Videotheken finden Sie z.B. unter www.vodanbieter.com. Und wenn Sie nach einem bestimmten Titel suchen, werden Sie bei www.werstreamt.es oder bei www.justwatch.com fündig.

Streaming mit Köpfchen

Wenn Sie sich im Detail über die Anmutung und Bedienung bei verschiedenen VoD-Anbietern und die jeweils optimale Übertragungsmöglichkeit informieren wollen, empfehlen wir Ihnen einen Besuch bei Ihrem IQ-Fachhändler. Er führt Ihnen gern verschiedene Angebote vor, berät Sie bei Ihrer individuellen Auswahl und weiß auch über die verschiedenen technischen Fallstricke Bescheid. Damit das Wunschprogramm perfekt zu Ihnen „strömt“.

Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren