Kaffeegenuss

So wird aus Bohnen Kaffeepulver!

Ein lesenswerter Artikel aus dem Jahr 2015

Die Art und Weise, wie Kaffeebohnen gemahlen werden, hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschmack der daraus zubereiteten Kaffeespezialitäten. Deshalb lohnt es sich bei der Anschaffung eines Kaffeevollautomaten oder einer separaten Kaffeemühle, dem Mahlwerk besondere Beachtung zu schenken. Hier unterscheidet man zwischen Schlagmahlwerk, Scheibenmahlwerk, Kegelmahlwerk und Walzenmahlwerk.

Schlagmahlwerk

Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Mahlwerk der Kaffee eher zerschlagen als gemahlen. Dabei dreht sich ein kleiner Metallpropeller mit hoher Geschwindigkeit und zertrümmert die Kaffeebohnen wie in einem Mixer. Dies hat allerdings den Nachteil, dass das Kaffeepulver recht inhomogen ist: Ein Teil ist bereits mikrofein zermahlen, ein anderer Teil noch grob. Da das Schlagmahlwerk technisch recht einfach ist, ist es in der Regel das günstigste Mahlwerk. Aufgrund des ungleichmäßigen Ergebnisses jedoch zumindest für das Mahlen von Espresso ungeeignet.

Das Schlagmahlwerk ist das Einstiegsgerät unter den Mahlwerken. Es ist schnell und günstig, allerdings ist der Mahlgrad häufig ungleichmäßig.

Scheibenmahlwerk

Bei dem meist aus einer Stahllegierung bestehenden Scheibenmahlwerk liegen zwei Scheiben aufeinander, die nach innen gewölbt sind und sich an den Außenrändern einander annähern. Dabei ist eine der beiden Scheiben fest, während sich die andere von einem Motor angetrieben dreht. Die Kaffeebohnen dazwischen wandern während des Mahlens von innen nach außen, wobei sie in immer kleinere Teile zerbrochen werden. Zu Schluss wird das Mehl durch die Fliehkraft aus dem Mahlwerk herausbefördert. Wie stark sich durch die schnelle Drehung die Mahlscheiben und damit das Kaffeemehl erwärmen, hängt auch vom Durchmesser der Scheiben ab. Bei einem großen Scheibendurchmesser spielt die Hitzeentwicklung kaum eine Rolle. Da der Abstand der beiden Scheiben meist über ein Gewinde verändert werden kann, lässt sich der Mahlgrad exakt definieren.

Beim Scheibenmahlwerk werden die Kaffeebohnen zwischen zwei Edelstahlscheiben zermahlen. Durch den Abstand der Scheiben zueinander lässt sich der Mahlgrad exakt einstellen.

Kegelmahlwerk

Beim Kegelmahlwerk dreht sich ein Kegel mit gezackter Oberfläche in einer ihn umschließenden, ebenfalls gezackten Röhre. Da der Abstand zwischen Kegel und Röhre nach unten hin immer kleiner wird, werden die Kaffeebohnen, je tiefer sie rutschen, desto feiner gemahlen. Unten fällt dann das gemahlene Kaffeemehl heraus. Da ein Kegelmahlwerk mit geringeren Drehzahlen auskommt, erwärmt sich das Kaffeemehl kaum, sodass die Kaffeearomen bestens erhalten bleiben. Aufgrund der kompakten Bauweise kommen Kegelmahlwerke oft in Kaffeevollautomaten zum Einsatz. Wie bei den Scheibenmahlwerken lässt sich der Mahlgrad über ein Gewinde exakt justieren. Anstelle von Stahlmahlwerken setzen viele Hersteller nun immer häufiger auf Keramikmahlwerke. Denn diese sind besonders verschleißfest und korrosionsbeständig und mittlerweile sogar günstiger als jene aus Stahl.

Als Material für das Kegelmahlwerk kam bisher meist Stahl zum Einsatz.

Walzenmahlwerk

Ein Walzenmahlwerk besteht aus zwei sich langsam drehenden, gerillten Walzen. Zwischen ihnen wird der Kaffee nicht zerrieben, sondern zerdrückt. Da sich dank der langsamen Drehbewegung die Walzen und damit auch das Kaffeemehl kaum erwärmen, gelten Walzenmahlwerke als das aromaschonendste Verfahren. Da Walzenmahlwerke jedoch sehr teuer sind, kommen sie in Geräten für Privathaushalte kaum zum Einsatz. In professionellen Röstereien sind sie hingegen unverzichtbar.Da bei vielen Mahlwerken die Lautstärke oft als störend empfunden wird, sollten Sie Ihren neuen Kaffeevollautomaten oder Ihre neue Kaffeemühle unbedingt im Betrieb anhören. Ihr IQ-Fachhändler führt Ihnen die entsprechenden Geräte gerne live vor.

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